Obwohl genauso viele Kinder unter einer Rechenschwäche leiden wie unter einer Lese-Rechtschreibschwäche, ist diese weitaus weniger bekannt. Besonders bei Mädchen werden schlechte Noten im Rechnen immer noch eher toleriert als im Lesen und Schreiben. Hinzu kommt, dass sich eine Rechenschwäche im Gegensatz zu einer Lese-Rechtschreibschwäche erst viel später fächerübergreifend auswirkt.
Symptome einer Rechenschwäche sind so individuell wie Kinder an sich. Rechenschwache Kinder fallen unter Umständen am Anfang dadurch auf, dass sie Zahlen spiegelverkehrt schreiben. Beim Zahlendiktat unterlaufen ihnen Zahlendreher. Da sie die Stellenwerte vertauschen, rechnen sie eventuell Zehner und Einer zusammen, wenn sie glauben dadurch einen Rechenvorteil zu nutzen. Viele Kinder fallen zum ersten Mal auf, wenn sie über den Zehner hinaus rechnen sollen. Oft verzweifeln sowohl die Eltern als auch die Kinder daran, dass sie scheinbar keinen Lerneffekt erzielen. Aufgaben, die in der Schule bereits gelöst wurden, sind zu Hause unmöglich zu errechnen. Rechnungen, die gestern bei den Hausaufgaben gut geklappt haben, scheinen heute unmöglich lösbar zu sein.
Auch merken rechenschwache Kinder nicht, wenn Aufgabentypen sich wiederholen (z.B.: 2+6, 6+2, 6+3). Sie können daraus keine Rückschlüsse ziehen. Unmögliche Rechenergebnisse (z.B.: 65+8=145, da 6+8=14 und den Einer hänge ich hinten an) fallen ihnen nicht auf. Sie erfassen Mengen nicht auf einen Blick, sondern zählen sie ab (z.B.: die Finger einer Hand). Zeitangaben und Maßeinheiten sind schwer für sie zu begreifen.
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